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Was ist eine Rezidivvarikosis

Informationen für unsere Patienten zum besseren Verständnis des Krankheitsbildes der Rezidivvarikosis.

Mit dem Begriff Rezidivvarikosis werden nach einer Behandlung neu aufgetretene oder noch verbliebene Krampfadern umschrieben. Das bedeutet nur, dass eine Behandlung mit unterschiedlichen Verfahren bei Krampfadern erfolgte. Im weiteren Sinn erfasst dieser Begriff auch persistierende venöse Schwellungsbeschwerden nach einer vorausgegangenen Behandlung.

Durch moderne Ultraschallgeräte wurden in den letzten 25 Jahren entscheidend bessere Einblicke in die Ursache und Entstehung von Rezidiven bei Krampfadern möglich. Das neue Verständnis half auch technische Fehler im Nachhinein zu erkennen und bei zukünftigen Behandlungen zu vermeiden. Die heutigen Resultate sind erst durch den technischen Fortschritt bei den endovenösen Methoden und der Ultraschalldiagnostik erreichbar geworden.

Die Verwendung von Ultraschall bei den modernen Verfahren gewährt uns eine direkte Kontrolle während der Therapie. Eine besondere Bedeutung besitzt die exakte Einschätzung der venösen Stauungsursache vor der Behandlung (Refluxursache, anatomische Zuordnung, Verlauf bzw. Muster der venösen Stauung). Ferner auch die Tatsache, dass der Eingriff in dem notwendigen Ausmaß ausgeführt wurde.

Der Begriff einer Rezidivvarikosis ist sehr allgemein gefasst, ungenau und vor allem für Betroffene nicht hilfreich.  Diese sind oft verunsichert und können nicht glauben, dass eine erfolgreiche Behandlung ihrer Befunde überhaupt möglich ist.

Vor einer erneuten Behandlung steht daher immer zuerst eine exakte Ultraschalluntersuchung der Beinvenen. Erst nach Einschätzung der individuellen Situation kann über die Ursachen und Möglichkeiten einer Behandlung gesprochen werden. Venöse Stauungen bei Rezidiven zeigen teilweise sehr komplexe Variationen. Erst die genaue Zuordnung der Pathologie, die korrekte Anwendung einer schonenden Methode und entsprechenden Follow-up Kontrollen ermöglichen einen langfristigen Behandlungserfolg.

Zur besseren Einschätzung Ihrer Situation können die folgenden Fragen bei der Beurteilung helfen:

  1. Welches Therapieverfahren wurde angewendet?
    1. Konventionelle Operation mit Teilentfernung der Vene, mit einem Schnitt in der Leiste bzw. in der Kniekehle (sog. Strippingverfahren)?
    2. Entfernung bzw. Unterbindung von Seitenästen in Lokalanästhesie (sog. Perforatorligatur und Seitenastexhairese)?
    3. Endovenös thermische Behandlung mit Laser?
    4. Endovenös thermische Behandlung mit Radiofrequenz (VNUS/Venefit/Veinclose bzw. Celon/RFITT)?
    5. Endovenös nichtthermische Verödung der Stammvenen (MOCA)?
    6. Endovenöse Behandlung mit Cyanoacrylatkleber?
    7. Alleinige Verödung von Seitenästen?
    8. Alternative Therapiemethoden (CHIVA)?
  2. Wann und wo erfolgte die Behandlung?
  3. Wie erfolgte die Diagnostik? Welcher Befund war initial vorhanden? Waren Krampfadern sichtbar?
  4. Wie war das primäre Resultat? Besserten sich die Beschwerden durch die Behandlung?
  5. Wie erfolgte die Nachsorge?  Wurden die empfohlenen Kontrolluntersuchungen am Behandlungsinstitut wahrgenommen?
  6. Wann traten wieder Krampfadern auf? Frühzeitig oder erst viele Jahre später? Sind ähnliche Venen erneut hervorgetreten oder an einer anderen Lokalisation?

Diese Aufstellung soll Ihnen nur die vielen Varianten der Behandlung bei Krampfadern aufzeigen und einfach erklären, wieso Krampfadern wieder auftreten können. Eine aktuelle Untersuchung mit Ultraschall führt meistens schnell zur Ursache der noch sichtbaren Varikosis. Danach können Therapieoptionen diskutiert werden. Im Anschluss an eine erneute Behandlung sollten die empfohlenen Kontrolltermine für ein dauerhaft gutes Ergebnis unbedingt wahrgenommen werden.

Kurz zusammengefasst: Diagnostik und Therapie der Varikosis haben sich in den letzten 25 Jahren grundlegend verändert. Dadurch ist der Begriff der Rezidivvarikosis relativiert. Denn er fasst alle unterschiedlichen Therapiearten und deren Resultate zusammen. Die endovenösen Verfahren in Kombination mit einer definierten Nachsorge sind nicht mehr mit dem früheren Standard vergleichbar. Die moderne Radiallasertherapie, ggf. mit anschließender Verödung von Restvenen, ermöglicht bei entsprechender Erfahrung langfristig bzw. dauerhaft beste Behandlungsresultate. Zur Veranschaulichung der Methode und zu Ihrer Information haben wir zahlreiche Behandlungsbeispiele zusammengestellt. Genau genommen eignet sich der Radiallaser bei entsprechender Erfahrung ideal für die Behandlung Rezidivvarikosis, ganz besonders bei sehr ausgeprägten Befunden.