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Besenreiser

Besenreiser sind winzige, in der Haut verlaufende Venen, die vor allem an den Beinen sichtbar sind. Sie können kleinflächig oder großflächig, prominent auf der Haut oder im Niveau der Haut liegend, bläulich oder rötlich imponieren und in verschiedenen Formationen (astförmig, zweigförmig, spinnenförmig) auftreten.

Je nach ihrer Ausdehnung und Lokalisation stellen die Besenreiser vor allem ein kosmetisches Problem dar und eine Behandlung wird gewünscht. Ursache für das Auftreten von Besenreisern ist ein erhöhter Druck in den Beinvenen, welcher einen Aufstau von Blut in den Venen der Haut an bestimmten Stellen verursacht und dadurch diese winzigen Gefäße erweitert und in der Haut sichtbar werden lässt.

Die Besenreiservarikosis bildet sich häufig am Oberschenkel außen und am Unterschenkel innen, selten an der Innenseite des Oberschenkels und Außenseite des Unterschenkels aus. Oberhalb des Innenknöchels werden diese Venenformationen auch als Corona phlebektatika paraplantaris bezeichnet.

Besteht eine ausgedehnte Besenreiservarikosis oder ist eine kosmetisch ästhetisch orientierte Behandlung der Besenreiser gewünscht, sollte vor der Behandlung eine Untersuchung des tiefen und oberflächlichen Beinvenensystemes mit Ultraschall (Duplexsonographie) erfolgen.

Hierbei werden relevante Schädigungen des oberflächlichen Venensystemes - eine Stammvarikosis der Vena saphena magna oder Vena saphena parva (Krampfadern), sowie defekte Verbindungsvenen zum oberflächlichen Venensystem (Perforansveneninsuffizienzen) – ausgeschlossen. Auch eine chronische venöse Schädigung des tiefen Venensystemes – tiefe Leitveneninsuffizienz - sollte vor einer Behandlung der Besenreiser ausgeschlossen werden.

Grundsätzlich ist eine Diagnostik der Beinvenen mit Ultraschall für eine Therapieempfehlung und Prognosestellung vor der Behandlung der Besenreiservarikosis zu empfehlen.

Besenreiser entfernen durch Verödung

Bei dieser Behandlungsmethode wird ein Verödungsmittel in die winzigen Venen injiziert. Die Gefäße werden mit einer feinen Nadel punktiert und das Verödungsmittel verteilt sich anschließend über das Venensystem der Besenreiserformation im behandelten Bereich und fließt über das tiefe Venensystem ab. Je nach Menge der injizierten Lösung und Ausdehnung des lokalen Befundes sind mehrfache Injektionen bzw. Behandlungssitzungen erforderlich, um einen guten Behandlungserfolg zu gewährleisten.

Die Injektion in die Venen ist im Allgemeinen nicht schmerzhaft, ein leichtes Brennen kann auftreten. Das Verödungsmittel führt zu einer gezielten Entzündung der Gefäßinnenwand im Bereich des Verteilungsgebietes des Medikamentes. Eine anschließende sofortige lokale Kompressionsbehandlung (lokaler Kompressionsverband und Kompressionsstrumpf) ist besonders wichtig und verbessert das kosmetische Ergebnis. Die verschlossenen Venensegmente können anfangs noch sichtbar sein. Blaue Flecken (Hämatome) entstehen häufig an den Einstichstellen durch die Punktion, dies ist völlig normal.

Das kosmetische Resultat der Verödungsbehandlung der Besenreiser ist erst nach einigen Wochen beurteilbar, wenn die verschlossenen Venen vom Körper abgebaut worden sind. Die Besonderheit und Kunst der Verödungsbehandlung besteht in der Injektionstechnik, in der Konzentration und Menge des verwendeten Verödungsmittels sowie in der entsprechenden Nachbehandlung. Zudem spielt die Erfahrung mit dieser Methode für das Ergebnis eine wesentliche Rolle.

Besenreiser mit Laser / Blitzlampe entfernen

Eine andere Möglichkeit Besenreiser zu behandeln ist die Lasertherapie. Bei der Laserbehandlung wird gebündelte einfarbige Lichtenergie (monochromatisches Laserlicht) auf die winzigen Gefäße abgegeben. Diese Behandlung ist aufwendiger, denn die einzelnen Venen werden mit dem Laserstrahl nachgezeichnet und so gezielt geschädigt. Für diese Behandlung eignen sich vor allem sehr dünne, rote Besenreiser. Das einfarbige Licht entsprechender Wellenlänge wird von den jeweiligen Farbpigmenten (rot oder bläulich) absorbiert und führt zu einer Erhitzung des Blutes in den kleinen Gefäßen. Die Besenreisergefäße werden irreversibel geschädigt und später vom Körper abgebaut.

In ähnlicher Weise kann mit einer Blitzlampe einfarbige Lichtimpulse auf eine größere Fläche abgegeben werden. Diese Methode wird auch als IPL (Intensed Pulsed Light) bezeichnet. Beide Behandlungen sind im Allgemeinen leicht schmerzhaft. Auch für die Behandlung mit dem Laser und der Blitzlampe ist die Erfahrung des Therapeuten für das erreichbare Ergebnis wesentlich. Hier können bei falscher Behandlung dauerhafte Pigmentstörungen resultieren.

Grundsätzlich sollte vor einer Behandlung der Besenreiservarikosis eine genaue Untersuchung der Beinvenen und anschließende ausführliche Beratung/Aufklärung über die Therapiemöglichkeiten erfolgen. Erst nach einer Untersuchung des Beinvenensystems mit Ultraschall kann eine Prognose der Besenreiserbehandlung gestellt werden. Bei guter Indikation können die Besenreiser nahezu komplett verschwinden. Besteht als Ursache der Besenreiser allerdings eine relevante Stammvarikosis der Vena saphena magna oder parva oder eine deutliche isolierte Perforansinsuffizienz, so ist meistens zunächst eine operative Sanierung dieser Befunde ratsam. Ansonsten ist hier bei reiner Verödungsbehandlung kein optimales Ergebnis zu erreichen.

Im Allgemeinen ist bei ausgedehnten Besenreiservarikosis mit mehrfachen Behandlungssitzungen zu rechnen. Die grundsätzliche Neigung zur Ausbildung von Besenreisern bleibt bei Ihnen weiter bestehen und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass später neue Besenreiser auftreten.

Zur Prophylaxe sind alle Maßnahmen sinnvoll die Ihre Beinvenen entlasten, z.B. abendliches Hochlagern der Beine, das Tragen von medizinischen Kompressionsstrümpfen bei außergewöhnlicher statischer Belastung (stehende berufliche Tätigkeit, lange Reisen, ganz besonders in der Schwangerschaft). Zudem können Sie durch ausreichende Bewegung der Beine über die Aktivierung der Wadenmuskelpumpe zu einer Verbesserung des Blutrückflusses aus den tiefen Venen beitragen.