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Verödung der Besenreiser

Bei Behandlung von Besenreiserformationen wird das Verödungsmittel in die winzigen Venen injiziert, wobei sehr niedrige Konzentrationen verwendet werden. Die Gefäße werden mit einer feinen Nadel vorsichtig punktiert und das Verödungsmittel wird langsam injiziert. Es verteilt sich anschließend über das lokale Venensystem im behandelten Bereich und fließt über das tiefe Venensystem ab. Je nach Menge der injizierten Lösung und Ausdehnung des lokalen Befundes sind mehrfache Injektionen an verschiedenen Stellen bzw. auch mehrfache Behandlungssitzungen erforderlich, um einen guten Behandlungserfolg zu gewährleisten. Eine zu aggressive Verödung kann auch zu Schädigung des Hautgewebes und damit zu dauerhaften Narben führen. Daher ist gerade bei dieser meist kosmetisch orientierten Behandlung besondere Vorsicht geboten und es ist eher zu einer mehrfachen Behandlung zu raten.

Auch diese Injektion in die sehr feinen Venen ist im Allgemeinen nicht schmerzhaft, allerdings kann bei sehr kleinen Gefäßen ein leichtes Brennen auftreten. Das Verödungsmittel führt zu einer gezielten Entzündung der Gefäßinnenwand und zum Verkleben der Venenwand, vor allem durch die anschließende sofortige lokale Kompression.

Die lokale Kompressionsbehandlung (lokaler Kompressionsverband und angelegter Oberschenkel- Kompressionsstrumpf der Kompressionsklasse II) ist besonders wichtig und verbessert sehr wesentlich das kosmetische Ergebnis. Die verschlossenen Venensegmente können anfangs noch sichtbar sein. Blaue Flecken (Hämatome) entstehen häufig an den Einstichstellen durch die Punktion, dies ist völlig normal und meistens nicht zu vermeiden.

Das kosmetische Resultat der Verödungsbehandlung ist erst nach einigen Wochen beurteilbar, wenn die verschlossenen Venen vom Körper abgebaut worden sind. Die Besonderheiten und die Kunst der Verödungsbehandlung bestehen in der Injektionstechnik, in der Konzentration und Menge des verwendeten Verödungsmittels sowie in der entsprechenden Nachbehandlung. Zudem spielt die Erfahrung des Anwenders mit dieser Methode für das Ergebnis der Behandlung eine ganz entscheidende Rolle.

Laser / Blitzlampe

Eine andere Möglichkeit Besenreiser zu therapieren ist die Lasertherapie. Bei der Laserbehandlung wird gebündelte einfarbige Lichtenergie (monochromatisches Laserlicht) auf die winzigen Gefäße gezielt abgegeben. Diese Behandlung ist aufwendiger, denn die einzelnen Venen werden mit dem Laserstrahl nachgezeichnet und so gezielt geschädigt. Das einfarbige Licht entsprechender Wellenlänge wird von den jeweiligen Farbpigmenten (rot oder bläulich) absorbiert und führt zu einer Erhitzung des Blutes in den kleinen Gefäßen. Die Besenreisergefäße werden irreversibel geschädigt und später vom Körper abgebaut. In ähnlicher Weise kann mit einer sogenannten Blitzlampe einfarbige (monochromatische) Lichtenergie auf eine größere Fläche abgegeben werden. Diese Methode wird auch als IPL (Intensed Pulsed Light) bezeichnet. Beide Behandlungen sind im Allgemeinen bedingt durch die Erhitzung des Gewebes leicht schmerzhaft. Auch für die Behandlung mit dem Laser und der Blitzlampe ist die Erfahrung des behandelten Arztes für das erreichbare Ergebnis wesentlich. Hier können bei falscher Behandlung dauerhafte Pigmentstörungen resultieren. Zudem ist für jede Farbabstufung der Besenreiser (bläulich bis rötlich) ein unterschiedlicher Laser zu verwenden um ein gutes Ergebnis erzielen zu können.

Grundsätzlich sollte immer vor einer Behandlung der Besenreiser eine genaue Untersuchung der Beinvenen und eine ausführliche Beratung / Aufklärung über die Therapiemöglichkeiten erfolgen. Erst nach einer Untersuchung des Beinvenensystems mit Ultraschall kann eine Prognose der Besenreiserbehandlung gestellt werden. Bei guter Indikation können die Besenreiser nahezu komplett verschwinden. Besteht als Ursache von Besenreisern allerdings eine relevante Stammvarikosis der Vena saphena magna oder parva oder eine deutliche isolierte Perforansinsuffizienz, so ist häufig zunächst die operative Sanierung dieser Befunde ratsam. Ansonsten ist mit der alleinigen Verödungsbehandlung in diesen Fällen kein optimales Ergebnis zu erreichen.

Bei sehr ausgeprägter Besenreiservarikosis sind immer mehrfache Behandlungssitzungen notwendig. Allerdings können bei richtiger Indikation und schonender Behandlung meist sehr gute Resultate erreicht werden. Die grundsätzliche Neigung zur Ausbildung von Besenreisern bleibt bei Ihnen aber weiter bestehen und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass später neue Besenreiser auftreten. Vor allem Schwangerschaften begünstigen durch die Volumenbelastung des Venensystemes das Entstehen von Besenreisern. Daher ist gerade in einer Schwangerschaft die venöse Entlastung der Beine besonders wichtig.

Zur Prophylaxe sind alle Maßnahmen sinnvoll die Ihre Beinvenen entlasten, z.B. abendliches Hochlagern der Beine, das Tragen von medizinischen Kompressionsstrümpfen bei außergewöhnlicher statischer Belastung (stehende berufliche Tätigkeit, lange Reisen, ganz besonders in der Schwangerschaft).

Zudem können Sie durch ausreichende Bewegung der Beine über die Aktivierung der Wadenmuskelpumpe zu einer Verbesserung des Blutrückflusses aus den tiefen Venen beitragen.