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Lymphödeme

Lymphödeme sind Flüssigkeitseinlagerungen im Unterhautgewebe welche mehr oder wenig deutliche Schwellungen der Extremitäten, vor allem der Beine, verursachen. Es handelt sich um eiweißreiche, feste Ödeme, die auch ohne erkennbare Ursache auftreten können. Sie werden dann als primäre Lymphödeme bezeichnet. Treten Lymphödeme als Folge einer erworbenen Schädigung von Lymphbahnen auf (z. B.: nach Verletzungen, Entzündungen, Tumoren, Operationen) so werden diese als sekundäre Lymphödeme bezeichnet. Bei ausgeprägten Krampfadern bilden sich infolge der deutlichen venösen Stauung immer auch vermehrte sekundäre Lymphödeme. Diese treten vor allem abends und in der warmen Jahreszeit verstärkt auf.

Lymphödeme können auch bei venösen Abflussbehinderungen des tiefen Venensystemes durch Thrombose oder bei Abflussstörungen des oberflächlichen Venensystemes (Thrombophlebitiden) auftreten und somit eine weitere venöse Ursache besitzen. Bei neu aufgetretenen ödematösen Schwellungen der Beine ist im Allgemeinen eine Abklärung der Beinvenen ratsam.

Therapeutische Ansätze bei Lymphödemen sind zunächst aktive Bewegung, regelmäßige Wadenmuskelgymnastik, Hochlagerung der Beine und eine spezielle Kompressionsbehandlung. Eine Gewichtsreduktion bewirkt ebenso über die Senkung des zentralen Druckes in den Bauchvenen eine Minderung der lymphatischen Stauung. Unter den Bewegungssportarten ist vor allem Schwimmen ideal, denn der Wasserdruck verstärkt zusätzliche zu der Bewegung im Wasser die Resorption und den Rücktransport der Wasseransammlungen im Gewebe. Allerdings sollte die Wassertemperatur hierbei nicht zu warm sein, Thermalwasser ist in diesem Fall eher ungünstig.

Zusätzlich kann vor allem bei chronischen Lymphödemen oder ausgeprägten neu aufgetretenen Ödemen eine Behandlung Lymphdrainage notwendig werden, welche bedarfsgerecht rezeptiert werden kann und nur von speziell ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden sollte (Behandlung nach Prof. Földi). Ein essentieller Bestandteil dieser Behandlung ist hier das konsequente Tragen der zuvor speziell angepassten medizinischen Kompressionsstrümpfe.

Zudem muss ganz besonders bei chronischen Lymphödemen der Beine auf eine ausreichende Hautpflege geachtet werden, um die sehr empfindliche Barriere der Haut zu schützen und um Infektionen des Unterhautgewebes (sog. Erysipel) durch Verletzungen der Haut zu vermeiden.